Riitta Soini und das Geheimnis der Farben

(FOTO: Finntastic) Riitta Soini liebt es mit Farben zu experimentieren. Im Interview verrät sie, was sie zu ihrer Kunst inspiriert.
(FOTO: Finntastic) Riitta Soini liebt es mit Farben zu experimentieren. Im Interview verrät sie, was sie zu ihrer Kunst inspiriert.

Riitta Soini stammt aus Oulu, lebt aber schon seit 1970 in Deutschland. Schon als Schülerin stand für sie fest: Ich möchte Malerin werden! Auf kleinen Umwegen erfüllte sich die gebürtige Finnin ihren Kindheitstraum, studierte Bildende Kunst an der Kunsthochschule in Mainz und arbeitet seit 1984 als freie Künstlerin. Ihre Bilder, ob Farbfelder oder Porträts (Faces), sind inspiriert vom Farbenreichtum bekannter Expressionisten. Doch auch ihre finnischen Wurzeln spiegeln sich in ihren Werken wider, in Farben aus der Natur Finnlands, aber auch angelehnt an die schönen Stoffmuster finnischer Designmarken. Gelegentlich integriert die Künstlerin auch Naturmaterialien und schafft damit sowohl farbenfrohe als auch märchenhafte Werke. Im Interview verrät die finnische Malerin, woher sie die Inspiration zu ihren Werken nimmt, wie sie überhaupt auf die Idee kam, Künstlerin zu werden und was sie an der Malerei und an Farben so besonders fasziniert.


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“Die unberührte Natur Finnlands ist mein ganz persönlicher Ort der Inspiration“ – Die finnische Malerin Riitta Soini im Interview

Finntastic:
Moikka Riitta, mukavaa tavata! Schön Dich kennenzulernen! Woher aus Finnland stammst Du und wie hast Du die Malerei für Dich entdeckt?

Riitta Soini:
Ich bin in Oulu, in Nordfinnland geboren, aufgewachsen und auch zur Schule gegangen. Schon in meiner Schulzeit hat mich die Kunst und Malerei fasziniert. Ich habe damals viel Porträts gezeichnet, später auch Aktzeichnungen. Allerdings habe ich zunächst gedacht, dass sich mein Kunstlehrer bei meinen guten Noten vertan hat. *lacht*

Neugierig auf ein Kunststudium wurde ich schließlich durch eine Begegnung im Alter von 15 Jahren mit dem gleichaltrigen Hannu Väisänen, der heute ein bekannter finnischer Grafiker, Schriftsteller und Maler ist. Er war bereits damals eine sehr inspirierende Persönlichkeit und sprach davon, dass er nach Paris gehen und Künstler werden wolle. Er hat übrigens auch mehrere Bücher über Oulu geschrieben und für seinen Roman „Toiset kengät“ 2007 den Finlandiapreis, einen der renommiertesten Literaturpreise Finnlands, gewonnen. Heute lebt er tatsächlich in Paris.

In meinem Au-Pair Jahr, das ich mit 17 Jahren in Stockholm verbrachte, habe ich damals dann schwedische Kunstmuseen besucht und da wurde mir klar: Ich möchte gerne Kunst, Malerei und Psychologie studieren. Am liebsten wäre ich direkt zum Studieren nach Frankreich gegangen, denn Paris war damals das Zentrum für die Kunst und Malerei in Europa. Dass ich etwas mit Kunst und Psychologie machen möchte, habe ich dann auch meiner ältesten Schwester in einem Brief offenbart. Doch leider konnte ich mir den Traum nach Paris zu gehen nicht erfüllen.

Riitta Soini - Faces
(FOTO: Riitta Soini) Mit ihren stilisierten, farbenfrohen Porträts bringt Riitta Soini das innere einer Person auf Leinwand.

Finntastic:
Und wie bist Du schließlich in Deutschland gelandet?

Riitta Soini:
Schon als Kind mochte ich die deutsche Sprache. Und weil es mit Paris nicht geklappt hat, ich aber unbedingt ins europäische Ausland wollte, bin ich nach Deutschland gegangen und habe an einer psychiatrischen Klinik im Stuttgarter Raum eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht.

Dort habe ich übrigens auch meinen Mann kennengelernt, der damals am Klinikum seinen Zivildienst ableistete. Es war Liebe auf den ersten Blick! Lustig ist, dass ich schon als Kind davon geträumt habe, später einmal einen Ingenieur zu heiraten. Einen, der mir mein eigenes Mökki mit Holzrutsche designt, wie ich sie damals einmal an einem Sommerhäuschen in Finnland gesehen hatte. Und mit Benny, meinem Mann, hatte ich dann sogar einen eigenen Architekten! *lächelt*

Sound of Soul
(FOTO: Riitta Soini) Farben stehen in Riitta Soinis Malerei im Zentrum, wie bei diesem Kunstwerk mit dem Titel „Sound of Soul“.

Finntastic:
Und wie hast Du Dir schließlich Deinen Traum von der Malerei erfüllt?

Riitta Soini:
Benny stammt aus Wiesbaden und so bin ich nach seinem Zivildienst mit in diese Stadt gezogen, wo ich 1976 parallel zu meinem Beruf als Krankenschwester mein Abitur am Abendgymnasium nachgeholt habe. Ein Jahr später sind Benny und ich für ein Jahr nach Oulu gegangen. Ich habe dort die Sommerakademie auf der Insel Hailuoto besucht und Grafikkurse bei der bekannten, finnischen Grafikerin und Malerin Marjatta Hanhijoki absolviert.

Hailuoto war damals Ende der 1970er-Jahre ein Ort, wo sich auch viele andere bekannte, finnischen Maler und Künstler aufhielten. Marjatta Hanhijoki zum Beispiel ist bis in die heutige Zeit besonders für ihre Aquarelle bekannt, für ihre Stillleben und Bilder von Innenräumen, die eben das typisch finnische Design und den finnischen Lifestyle widerspiegeln. Das hat mich damals sehr inspiriert.

Aus beruflichen Gründen sind wir dann aber nach einem Jahr doch wieder zurück nach Wiesbaden gegangen. Nach unserer Rückkehr habe ich an der Wiesbadener Freien Kunstschule Zeichen- und Grafikkurse bei dem bekannten Bildhauer Thomas Duttenhoefer belegt, um mich auf mein anschließendes Kunststudium vorzubereiten. 1979 habe ich dann mit meinem Studium der bildenden Kunst an der Kunsthochschule in Mainz begonnen.

Das Grundstudium war zunächst recht breit gefächert. Wir hatten Kurse im Zeichnen, in der Bildhauerei, in Grafik, Schrift, Keramik und auch im textilen Gestalten. Im Vierten Semester habe ich mich dann auf die Malerei spezialisiert, denn mit Farben und Pigmenten zu experimentieren hat mich schon damals begeistert.

Lapin Tytön Muisto
(FOTO: Riitta Soini) Kindheitserinnerungen aus Lappland haben Riitta Soini zu diesem Werk mit dem Titel „Lapin Tytön Muisto“ inspiriert.

Finntastic:
Und wie schwer ist es, sich als freie Malerin zu etablieren? Ist es in Deutschland einfacher, als in Finnland?

Riitta Soini:
Ich glaube 1984 war es noch allgemein ein wenig einfacher, als freie Künstlerin bzw. Malerin Fuß zu fassen. Seit den 1990er-Jahren ist die Kunst allerdings ein recht großer Markt geworden. Viele wollen ihre Werke ausstellen und eben auch verkaufen, übrigens nicht nur die Berufskünstler, sondern auch viele Hobbymaler. Die Konkurrenz in der Kunst ist dadurch noch einmal viel größer geworden.

Als wir damals Ende der 1980er-Jahren von Wiesbaden nach Bad Camberg zogen, hatte ich daheim allerdings von Beginn an ein eigenes Atelier und damit viel Platz für meine Kunst und auch eigene Ausstellungen. Und ich glaube damals war es auch einfacher, seine Werke in externen Ausstellungen in Deutschland und auch in Finnland zu zeigen. Heute ist das deutliche schwieriger geworden. Ich bin froh, dass ich über meine Künstlervereinigung LahnArtists in Limburg und den Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK Wiesbaden) die Chance habe, an regelmäßigen Ausstellungen teilzunehmen und meine Kunst zeigen kann. Aber natürlich habe ich meine Kunst auch bereits mehrfach in Finnland präsentiert.

Siiven Kosketus
(FOTO: Riitta Soini) Dieses schöne Kunstwerk trägt den Titel „Siiven Kosketus“ (Berührung eines Flügelschlages).

Finntastic:
Gibt es Unterschiede zwischen der deutschen und der finnischen Malerei? Und wie sieht es mit der Kunst in Schweden aus?

Riitta Soini:
Das kann ich gar nicht pauschal sagen und ich glaube, dass lässt sich auch nicht einfach vergleichen. In Finnland interessieren sich allgemein viel mehr Menschen für Kunst und Malerei, als in Deutschland, wo oft nur Leute mit einem direkten künstlerischen Bezug Kunstausstellungen besuchen. Das liegt möglicherweise auch daran, dass in Finnland die Lehrerausbildung anders strukturiert ist und die Kunsterziehung bei Kindern und Jugendlichen viel stärker gefördert wird.

Gleiches gilt übrigens auch für die Literatur und Musik. An vielen Schulen gibt es regelmäßig Kunst- oder Poesiewochen. Und jeder Finne hat durch die vielen Bibliotheken kostenlosen Zugang zu Büchern und Filmen.  Ich glaube, dass der Zugang zu Kunst, Musik und Literatur in Finnland aber auch allgemein erschwinglicher ist. Der Eintritt zu Museen ist beispielsweise nicht so teuer, wie in Deutschland, deshalb besuchen einfach viel mehr Menschen literarische Lesungen und eben auch Kunstausstellungen. 

Vermutlich hat es aber auch eine historische Komponente: Künstlerinnen, wie Helene Schjerfbeck oder auch Schriftstellerinnen und Frauenrechtlerinnen wie Minna Canth haben sich nicht nur recht früh für die Frauenrechte engagiert, sondern auch dafür gesorgt, dass die Kunst in Finnland sehr früh im Vergleich zu anderen Berufen einen gewissen Stellenwert in der Gesellschaft erlangt hat.

In Deutschland war die Freiheit der Kunst hingegen im Dritten Reich eine ganze Zeit lang sehr eingeschränkt. Viele Werke renommierter Künstler galten als entartete Kunst. Erst nach dem zweiten Weltkrieg war die Kunst auch in Deutschland wieder frei. Die Schweden sind übrigens auch sehr offen in Bezug auf die Kunst. Zumindest hatte ich damals, als ich in den 1970er-Jahren als Au-Pair in Stockholm war, so das Gefühl. Denn bereits damals konnte ich in Schweden abstrakte Werke renommierter amerikanischer Künstler sehen.

Tulia
(FOTO: Riitta Soini) Das Bild Tulia (Winde) ist eine sehr farbenfrohe Komposition, kombiniert mit bunten Zickzacklinien.

Finntastic:
Und was rätst Du jungen Menschen, die gerne Kunst und Malerei studieren und sich als freier Künstler etablieren wollen?

Riitta Soini:
Um als freier Maler erfolgreich zu sein, musst du zunächst das Feuer für die Kunst mitbringen. Du musst kreativ sein und für deinen Erfolg kämpfen, eben kurz gesagt: Du brauchst eine ordentliche Portion finnisches Sisu, also einen starken Willen und Durchhaltevermögen! Du solltest offen für alle Formen der Kunst sein und dich eben auch damit auseinandersetzen wollen. In Finnland gibt es zum Beispiel bereits viele Videokünstler oder Künstler, die digital arbeiten, zum Beispiel Eija Liisa Ahtila oder Elina Brotherus. Wichtig ist es , offen und flexibel, also kreativ zu bleiben.

Außerdem sollte man als Künstler seine Werke regelmäßig in Ausstellungen präsentieren und eben auch in den Social Media, wie Instagram, mit seiner Kunst präsent sein. Und du kannst als junger Künstler auch versuchen, ein Stipendium, also eine Förderung für deine Kunst, zu erhalten. Am besten ist es natürlich, in Finnland aber auch in Deutschland, wenn du einen renommierten Galeristen für deine Kunst begeistern kannst, der dir dabei hilft, deine Kunst zu präsentieren.

Lapin Tytön Muisto
(FOTO: Riitta Soini) Auch zu diesem mystischen Bild haben Riitta Soini Erinnerungen aus der Kindheit, aus Erzählungen und Sagen der nordischen Mythologie inspiriert.

Finntastic:
Welche finnischen, deutschen oder internationale Künstler würdest Du sagen, haben Dich nachhaltig beeinflusst?

Riitta:
Von der Kunstgattung spricht mich tatsächlich der abstrakte Expressionismus besonders an, denn ich male sehr gerne komplett frei und ohne Restriktionen. Inspiriert haben mich ganz am Anfang vor allem Paula Modersohn-Becker, Wassily Kandinsky, Helen Frankenthaler, Silja Rantanen und amerikanische Farbfeldmaler. Aus Finnland hat mich besonders die Malerin Ellen Thesleff inspiriert. Sie gilt als die Pionierin der finnischen Moderne. Außerdem bewundere ich die Arbeiten der finnlandschwedischen Malerin Helene Schjerfbeck. Sie ist eine der bedeutendsten finnischen Malerinnen, und hat übrigens, wie ich es gern getan hätte, eine Zeit lang in Paris verbracht und dort Kunst studiert.

Finntastic:
Wie würdest Du Deine Kunst beschreiben?

Riitta Soini:
Zu Beginn meiner Künstlerlaufbahn habe ich in den 1980er-Jahren viel mit Stoffen und Farben gearbeitet und zum Beispiel Batiken angefertigt. Leider taten mir die Dämpfe der Stoffe und Farben nicht gut, ich bekam Asthma. Ich malte auch viel mit Eitempera. Das ist eine Technik, wo man anschließend auch mit Öl weiterarbeiten kann. Jetzt male ich verstärkt mit Acryl auf Leinwand. Mein Thema ist die Farbe, sei es abstrakt, in Landschaften oder bei Porträts.

Hier spiegeln sich ganz sicher auch meine finnischen Wurzeln wider. Wir Finnen lieben bunte Stoffmuster zum Beispiel von Marimekko. Viele meiner Werke, besonders die Porträts zeigen vereinfachte Figuren und Formen sowie sparsam eingesetzte Linien, die als Kontrast zu den Farben dienen. In vielen meiner Bilder haben ich auch das Prinzip von Licht und Schatten verbannt und eher durch ein Leuchten unterschiedlicher Farbkontraste ersetzt.

Wenn ich Personen male, versuche ich meistens, eine Person als Seele zu ergründen, um damit ihr inneres Wesen, also das wirkliche Sein auf Leinwand zu bringen und eben nicht nur das äußere Erscheinungsbild. Schwerpunkt meiner Frauen-Porträts (Faces) waren anfangs archaische Bilder, Muster und Ikonen, auch aus Afrika oder aus Japan. Einige dieser Bilder waren zum Beispiel bis Mitte September 2019 im Foyer des St. Vincent Krankenhaus in Limburg unter dem Titel Innere Sicht“zu sehen.

Face
(FOTO: Riitta Soini) Riitta Soini liebt es Porträts zu malen und dabei die Seele einer Person mit Farben auf der Leinwand lebendig werden zu lassen.

Finntastic:
Und was inspiriert Dich allgemein zu Deinen Bildern? Und wie spiegeln sich Deine finnischen Wurzeln noch in Deiner Kunst wider?

Riitta Soini:
Früher waren es Musikstücke und Gedichte aus Finnland, die mir die Inspiration für neue Bilder lieferten, wie zum Beispiel die Melodien von Sibelius, aber auch die Poesie von Eeva Kilpi und Edith Södergran oder Eino Leino sowie von Rainer-Maria Rilke und Rumi. Ich würde sagen, meine Bilder sind von der Schönheit der unberührten Natur Finnlands inspiriert. Eines meiner Werke trägt den Titel „Lapin Tytön Muisto“ („Erinnerungen an Lappland“) und zeigt ein Bild aus der Erinnerung aus meiner Kindheit.

Ich liebe einfach die Landschaft in Finnland, Sommer sowie Winter. In meinen Bildern kommen auch Wesen aus meinen Kindheitserinnerungen vor, aus Erzählungen aus der nordischen Mythologie, wie Feen, Trolle und Elfen. Ich richte meinen Fokus auf die Schönheit eines Bildes und nicht auf eine gesellschaftsrelevante oder politische Botschaft. Darüber hinaus liebe ich es, mit Naturmaterialien zu experimentieren. Vor kurzem habe ich an einer wirklich schönen Kunstausstellung zum Thema „Kunst und Natur“ der Limburger Künstlervereinigung LahnArtists teilgenommen. Dafür habe ich Materialien wie Äste und Blüten im Wald gesammelt und daraus ganz unterschiedliche Kunstwerke gestaltet.

Eines dieser Kunstwerke heißt „Ballerinas“. Aus kleinen Ästen und Moos habe ich ein kleines Waldballett erschaffen, wobei die kleinen Stöckchen kleine Tänzerinnen darstellen, die allesamt Röckchen aus Flechten tragen.

Ballett
(FOTO: Riitta Soini) Das kleine Waldballett, das Riitta Soini für die Ausstellung Kunst und Natur erschaffen hat.

Finntastic:
Was für eine schöne Idee! Du bist außerdem ausgebildete Kunsttherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Wie würdest Du sagen, kann Kunst zum Heilungsprozess beitragen?

Riitta Soini:
Kunsttherapie tut einfach der Seele gut. Sie gibt neuen Lebensmut und Kraft, zum Beispiel durch die Wirkung von Farben. Sie macht einfach ein gutes Gefühl und verhilft zu einer positiven Einstellung zum Leben und zur Situation. Ich möchte mein Angebot eher als „kraftgebende Malerei“ beschreiben denn als Therapie.

Das kann zum Beispiel als Unterstützung in der Krebstherapie eingesetzt werden, bei psychischen Belastungen oder Problemen helfen, oder auch, um Traumata zu verarbeiten. Eigentlich wollte ich am St. Josefs-Hospital Wiesbaden kunsttherapeutisch mit Patienten arbeiten und dieses Jahr auch Einzelkurse in meinem Atelier anbieten. Leider kam Corona dazwischen, was sehr schade ist. Aber es zeigt sich schon, dass ich nun bald damit weitermachen kann.

Finntastic:
Also hat Dich die Corona-Krise schon sehr getroffen. Was sind Deine Pläne für die Zukunft?

Ja, bedauerlicherweise hat auch mich Corona beruflich stark betroffen. Alle meine Ausstellungen mussten abgesagt werden, auch die im Wiesbadener Rathaus, die ich zusammen mit der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Hessen e.V. für Mitte Mai geplant hatte. Zum Glück gibt es seit ein paar Wochen wieder ein paar kleine Ausstellungen über den Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Wiesbaden und meine Künstlergruppe in Limburg.

Derzeit bereite ich meine Teilnahme an der Ausstellung „überLEBEN“ in Limburg vor. Und mittlerweile sind meine Kunstkurse, die ich in Limburg an der LahnArtist Kunstschule gebe, bereits ausgebucht. In der Zwischenzeit tobe ich mich in meinem Atelier künstlerisch an ein paar neuen Werken aus. *lacht*

Lapintytön Muistoja
(FOTO: Riitta Soini) Auch dieses Aquarell mit dem Titel „Lapin Tyttö Muistoja“ ist inspiriert von Erinnerungen aus der Kindheit.

Finntastic:
Hast Du noch einen Oulu-Tipp für uns? Vielleicht auch zum Thema Kunst und Malerei?

Riitta Soini:
Ich besuche immer wieder gerne das Oulun Taidemuseo, also das Kunstmuseum in Oulu und auch die Galleria Harmaja in Pikisaari. 

Finntastic:
Kiitti Riitta, dass Du uns mehr über Dich und Deine Leidenschaft für die Malerei erzählt hast. Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Erfolg mit Deiner künstlerischen Arbeit. Ich bin schon sehr gespannt auf Deine nächsten Ausstellungen, wo ich ganz sicher einmal vorbeischauen werde.

Riitta:
Ebenfalls Dankeschön für die Möglichkeit meine Kunst zu präsentieren. Selbstverständlich seit Du und alle Deine Leser herzlich zur Vernissage meiner nächsten Ausstellung eingeladen, die vom 29. August bis 13. September 2020 in Limburg zusehen sein wird.


Über die Malerin Riitta Soini

Riitta Soini
(FOTO: Riitta Soini) Riitta Soini ist bekannt für ihre ausdrucksstarke und farbenfrohe Malerei. Besonders gerne malt sie Landschaften und Porträts, experimentiert aber auch mit Naturmaterialien.

Riitta Soini wurde 1952 in Oulu geboren. Sie wuchs in einer Kaufmannsfamilie mit acht Geschwistern auf. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Wiesbaden. Im Urlaub zieht es sie regelmäßig in ihre zweite Heimat Finnland, zum Beispiel in ein Sommerhäuschen am See. Schon während der Schulzeit festigte sich in Riitta Soini der Wunsch, Kunst, Malerei und Psychologie zu studieren. Doch mit 17 Jahren verließ sie zunächst die Schule mit mittlerer Reife und verbrachte ein Au-Pair-Jahr in Stockholm. Danach ging sie nach Deutschland und absolvierte in einer Klinik in der Nähe von Stuttgart eine Ausbildung zur Krankenschwester. Dort lernte sie ihren Mann kennen, der in der Klinik seinen Zivildienst leistet. Mit ihm zog sie später nach Wiesbaden.

Mosaik
(FOTO: Riitta Soini) Starke Farbkontraste, wie bei diesem schönen Mosaik aus bunten Farbfeldern zählen zu Riitta Soinis Markenzeichen.

Um ihrem Traum nach einem Kunststudium doch noch näher zu kommen, holte sie am Wiesbadener Abendgymnasium das Abitur nach und besuchte an der Wiesbadener Freien Kunstschule Grafik- und Zeichenkurse beim bekannten Bildhauer Thomas Duttenhoefer, um sich auf das Kunststudium vorzubereiten. Von 1979 bis 1984 studierte sie schließlich Bildende Kunst an der Kunsthochschule in Mainz und arbeitet seit ihrem Studienabschluss als freie Malerin. Regelmäßig präsentiert sie ihre Werke in wechselnden Ausstellungen, auch immer wieder in Finnland. Bis 2011 hatte sie in Bad Camberg ein Atelier und betrieb zusammen mit anderen Künstlern eine eigene Kunstschule. Heute arbeitet sie neben ihrer Malerei als Dozentin für Kunst und Malerei an der Kunstschule LahnArtists in Limburg und gibt Workshops zum Zeichnen und zur Malerei in ihrem Atelier in Wiesbaden.

Riitta Soini ist außerdem ausgebildete Kunsttherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie ist auch Mitglied im Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK Wiesbaden). Besonders gerne malt Riitta Soini innere Landschaften, abstrakte Farbfelder und Porträts (Faces) und experimentiert bei ihrer Kunst mit Farben und Pigmenten, aber auch mit Naturmaterialien.

Mehr über Riitta Soinis Kunst und Malerei auch unter www.soini.de sowie auf ihrem Instagramprofil.


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